Freitag, 21. Dezember 2018

La Digue, Freitag, 21.12.2018

Die Überfahrt nach La Digue hat 15 Minuten gedauert. Unser Fährtickets erinnern an Schneidbretter, sowohl in Größe, als auch in Gewicht. Bestimmt schwimmen sie auch.


Eigentlich hatten wir ja Abholen an der Fähre vereinbart aber da ist Keiner für uns. Wir laufen langsam ein paar Schritte und wollen uns gerade beraten, da kommt schon der erste freundliche Helfer. Beim letzten lesen der Bewertungen bei booking.com war aber immer mal wieder zu lesen, dass die Leute auf dem Schlauch standen und lange telefonieren mussten, weil sie nicht abgeholt worden sind. Selbst von Doppelbuchungen war die Rede. Jedenfalls meint unser erster Helfer, ach Mirenda, so heißt unsere Vermieterin, wartet hier. Der zweite Helfer ist da schon viel engagierter. Er hat einen Vorschlag parat: Alle auf der Insel fahren Rad, es gibt praktisch keinen Autoverkehr, also werden wir doch sicher auch Räder leihen wollen. Warum nicht gleich. Er bringt uns dann zum Ferienhaus. So schlecht klingt das gar nicht – ok. Und schon biegt unser neuer Freund mit drei Fahrrädern um die Ecke. Eins für Albrecht, eins für mich und eins für sich. Er hockt auf seinem Rad mit so tiefem Sattel, dass er die Beine nicht mal ansatzweise durchdrücken kann. Ihr kennt den Vergleich mit der Gießkanne und dem Frosch. Das hindert ihn aber nicht daran den kleinen Koffer schräg hinten in sein Körbchen zu packen und den großen Koffer so recht und schlecht am Lenker zu halten. Und schon könnte es los gehen, wenn Albrecht nicht erst eimal mit Rucksack und Rad gestürzt wäre. Rührend kümmern sich mehrere Männer um ihn, legen fest, dass er ein anderes Modell von Rad benötigt und nachdem das in Windeseile ausgetauscht war, ging es wirklich los. Immer wieder neue Methoden, wie man zu seiner Bleibe kommt. Nach ca. 3 km sind wir da. 



Ein ganzes Haus in der Mitte der Insel. Wir bezahlen unsere Räder und betreten das Haus durch die weit offen stehende Tür. Natürlich ist Mirenda nicht hier. Ich finde nur ein kleines Mädchen. Sie wäre im Moment allein. Na gut, das Haus ist offen, wir sind hier, was will man mehr. Also packe ich die Koffer aus, wasche erst mal die schweiß durchtränkten T-Shirts und Hemden und hänge alles auf die Leine. Dann empfangen wir unseren ersten Besuch. Eine ältere? Frau kommt und sagt Mirenda käme gegen 14:00 Uhr. Sie zeigt uns wo der Schlüssel ist, erklärt noch, dass wir am Morgen die Küchentür öffnen sollen, dann würde sie uns Frühstück bringen. Das ist im Mietpreis enthalten. Nachdem nun auch Mirenda aufkreuzt sich entschuldigt und noch ein paar Infos zur Insel verteilt, ist alles in Butter.

Auf zur ersten Fahrradtour, zurück an die Hauptstraße und eine SIM-Karte erstehen. Wir sind wieder online. Weiter zum Strand, erste Schnorcheltour. Ist aber ziemlicher Wellengang, trotzdem sind ein paar Fische zu sehen.

Noch mal aufs Rad und um die nächsten Kurven. Eine malerische Bucht. 




Auf der Rückfahrt mache ich dann erst mal näher Bekanntschaft mit der Straße, Eins zu Eins – unentschieden, zwischen Albrecht und mir. Wir sind ja beide mindestens 15 Jahre nicht Rad gefahren.

Zurück am Haus versuchen zwei betagte Menschen Herr der Technik zu werden und einen mobilen Hotspot aufzubauen. Siehe da es geht. Darauf einen Rotwein. Unsere Wohnungsgeckos sehen uns gelassen zu.

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